Anti-Stress-Tipp Nr. 4: Realitäts-Check unserer Gedanken
Wir fühlen, was wir denken!
Heute geht es darum, in wie weit Du selber Dein Erleben und Verhalten über Deine eigenen Gedanken bestimmst.
Stell Dir vor, Du hättest eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, z.B. ein erstes Live-Video zu drehen.
Apropos Live-Video: Hier kannst Du Dir diesen Anti-Stress-Tipp als Video ansehen…
Je länger Du nun darüber nachdenkst, desto nervöser und zittriger wirst Du. Da kommen plötzlich so Gedanken auf wie:
- Oh Gott, ich werde mich bestimmt total verhaspeln… Keinen vernünftigen Satz werde ich mehr rausbringen.
- Hmmm, und ich werde bestimmt ganz furchtbar aussehen. Ich bin einfach nicht fotogen.
- Alle werden über mich lachen. Das Video wird als Witz-Video durchs Netz geistern.
- Ich kann mich nie mehr irgendwo blicken lassen. Alle werden sich für immer und ewig an dieses furchtbare Video erinnern und mich auslachen.
Und so rutscht Du so richtig schön in eine Negativ-Spirale rein.
Das Gemeine daran ist:
Vermutlich wird Dir dieser Vorgang gar nicht wirklich bewusst. Deine Gedanken verselbstständigen sich einfach und Du merkst nur, wie Du Dich immer schlechter fühlst.
Aber was kannst Du denn nun dagegen tun?
Du hast in meinem Beispiel gesehen, dass es komplett Deine eigenen Gedanken waren, die Dich in einen Negativ-Zustand manövriert haben. In Wirklichkeit war ja noch gar nichts passiert. Du hattest noch kein Video gedreht, es auch noch nicht veröffentlicht und erst recht noch keine Reaktionen darauf erhalten.
Also sind die Gedanken der Anhaltspunkt. Diese werden wir jetzt in mehreren Schritten einem Realitäts-Check unterziehen.
1. Stopp!
Als erstes holst Du das Ganze aus der unbewussten Ecke heraus.
Spür‘ mal genau hin, wie oder was Du gerade fühlst.
Ich fühle mich gerade so …
- überfordert,
- eingeschüchtert,
- gestresst…
Nimm‘ das Gefühl bewusst wahr.
2. Warum ist das so?
Im zweiten Schritt prüfst Du, wodurch dieses Gefühl ausgelöst wurde.
- Was denkst Du gerade?
- Was für innere Dialoge führst Du?
Dann nimm‘ Dir einen der Sätze, die auftauchen, und arbeite mit diesem weiter.
3. Wie realistisch ist dieser Gedanke?
Jetzt überprüfst Du den Wahrheitsgehalt Deines Gedanken.
- Ist das wirklich so?
- Bzw.: Woher weißt Du, dass es so sein wird?
- Hast Du das schon mal erlebt?
- Oder übertreibst Du in deinem Gedanken?
Findest Du Anzeichen von „Runterziehern“ in Deinem Gedanken?
Wörter wie: Nie … Immer… furchtbar…
4. Was spricht gegen diese Runterzieher?
Gibt es andere Erklärungen für die Reaktionen der anderen?
Auch wenn in unserem Beispiel noch keine wirkliche Reaktion eingetreten ist, kannst Du Dir überlegen, ob „nie“, „Immer“ oder „furchtbar“ in der Realität wirklich so eintreten werden.
5. Hilft der Gedanke mir, mein Ziel zu erreichen?
Dies ist aus meiner Sicht fast der wichtigste Punkt. Frage Dich, inwieweit der Gedanke Dich bei Deiner Zielerreichung unterstützt.
Wirst Du anfangen, Deine Aufgabe zu erledigen (im Beispiel das Live-Video), wenn Du diesen Gedanken weiterhin denkst?
Oder bremst der Gedanke Dich aus, hindert Dich nur? Dann entscheide Dich bewusst dafür, ihn einfach zu ignorieren.
Und jetzt fang‘ an!
Okay, und jetzt mach‘ Dich gleich an die Umsetzung Deiner Aufgabe! Was auch immer Dein Ziel für heute ist. Fang an!
Und wenn sich doch wieder Zweifel einschleichen, hilft Dir vielleicht eine Bewertung auf Deiner persönlichen Katastrophen-Skala.
Denk‘ Dir dazu eine Skala von 0 bis 10, wobei 0 überhaupt gar kein Problem bedeutet und 10 die absolute Katastrophe darstellt. Jetzt überlegst Du Dir ein Ereignis, das für Dich wirklich eine 10 darstellen würde, z.B. wenn Du die Diagnose über eine unheilbare Krankheit erhalten würdest.
Nun setzt Du entsprechende Zwischenschritte auf Deiner Skala und ordnest ein eventuell nicht ganz so optimal gelungenes erstes Live-Video (oder was Deine Aufgabe ist/war) darauf ein.
Besser?
Dann los jetzt, ran an Deine Aufgabe! Trau Dich!