Coping – Strategien zur Stressbewältigung (Gastbeitrag)
Coping allgemein wird in der Psychologie als die Gesamtheit aller Bemühungen und Anstrengungen einer Person verstanden, die in belastenden und auch überfordernden Situationen zum Einsatz kommen. Es geht hierbei nicht in erster Linie um eine direkte Bewältigungsstrategie mit Situationen die für eine Person mit Stress verbunden sind. Vielmehr geht es darum, dass Menschen sich bemühen mit den Anforderungen einer Situation richtig umzugehen oder diese gar vermeiden zu können.
Wenn wir uns in einer stressigen oder belastenden Situation befinden, hat für uns höchste Priorität, diese unbeschadet zu verlassen. Der Druck, der sich aufgebaut hat soll verringert werden, um wieder zum Normalzustand zurückzukehren.
Es gibt viele verschiedene Definitionen des Copings, eine davon ist von Lazarus, der unter Coping einen Sammelbegriff verschiedener Reaktionen versteht, die Menschen in schwierigen und belastenden Situation zeigen, um mit der Situation fertig zu werden. Es gibt aus der Sicht von Lazarus verschiedene “Coping-Aufgaben”:
Coping Aufgaben: diese Prozesse werden in Gang gesetzt
- Die Aussicht auf Erholung soll schleunigst verbessert werden und schädigende und unangenehme Umwelteinflüsse sollen reduziert werden.
- Der eigene Organismus soll sich an die Situation anpassen, beziehungsweise soll die Situation so angepasst werden, dass sie für die Person erträglich wird.
- Das Selbstbild, das eine Person hat, soll unter jeden Umständen aufrechterhalten werden.
- Außerdem soll das Gleichgewicht der Emotionen wiederhergestellt werden.
Insgesamt ist es sehr schwer zu unterscheiden, welche Prozesse als Coping-Strategien bezeichnet werden und welche nicht. Auch die Aufgaben können stark variieren, da es unterschiedliches Stressempfinden gibt. Grundsätzlich zählt jedes Verhalten, das darauf abzielt eine unangenehme Situation zu umgehen aber als eine Art Coping-Strategie.
Drei Arten des Copings nach Lazarus
Um stressigen Situationen bewusst entgegenzuwirken sind also verschiedene Bewältigungsformen notwendig. Man kann hierbei drei verschiedene Arten der Bewältigungsstrategien klassifizieren. Einmal Emotion-focused coping, das sogenannte Problem-focused coping und das Evaluation-focused coping.
Beim Emotion-focused coping werden in erster Linie alle Bemühungen darauf gerichtet, den emotionalen Zustand zu verbessern. Hierbei werden Strategien wie positives Denken, aber auch Bewältigungen durch Rauschmittel wie Alkohol oder Medikamente, angewandt. Jede Person bewältigt den Stress aber individuell und es spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, für welche Strategie sich eine Person entscheidet.
Beim Problem-focused coping wird versucht eine Lösung für ein aufgetretenes Problem zu finden. Hierbei steht im Fokus, die Problemlage zu ändern und zu verbessern. Es können Versuche unternommen werden, verschiedene unangenehme Herausforderungen, Schädigungen oder verschiedene Druckfaktoren zu verringern und zu verändern. Ein Beispiel hierfür wäre, dass man bei einem überfüllten Terminkalender weniger wichtige Termine streicht oder Aufgaben verschiebt.
Beim Evaluation-focused coping oder einfach auch Bewertungsorientiertes Coping, werden Stressoren nicht zwingend als Stressfaktoren identifiziert. Hier werden verschiedene Stressoren eher als Herausforderungen gesehen, bei denen konkrete Lösungen gefunden werden können und Menschen einen Anspruch an sich selbst stellen, diese Stressoren oder Herausforderungen zu bewältigen. Infolge dessen kann man auch von Eustress sprechen, da die Stressfaktoren nicht ausschließlich als “schlecht” empfunden werden, sondern auch einen Anreiz bilden können, um verschiedene Ziele zu erreichen oder schwierige Herausforderungen zu meistern.
Kognitive Strategien zur Stressbewältigung
Trotzdem gibt es unzählige verschiedene Strategien, die auch sehr individuell sind. Person versuchen die auftretenden Stressoren auszublenden, neu zu bewerten oder durch soziale Unterstützung einzugrenzen oder sogar zu bewältigen. Außerdem spielen die eigenen internen als auch externen Ressourcen eine Rolle, wie mit verschiedenen Faktoren umgegangen wird oder auch umgegangen werden kann. Nach dem transaktionalen Modell von Lazarus werden Stressoren auch erst als Stressoren wahrgenommen, wenn eine Person sich nicht in der Lage sieht, diese Ansprüche zu bewältigen.
Allgemein muss jeder Mensch eine Möglichkeit finden, wie er gekonnt einer unangenehmen Situation entgegenwirkt. Welche Strategien gewählt werden sind oft nicht zu beeinflussen und passieren unterbewusst.
Dieser Beitrag ist ein Gastartikel von StressTreff.
Über den Autor StressTreff:
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